Protein im Ausdauersport – Wie die richtige Eiweißversorgung dich schneller macht

Du denkst beim Thema Protein und Eiweißpulver als erstes an Muskelaufbau und Shakes im Fitnessstudio? Verständlich, schließlich spielen Proteine (Eiweiße) beim Kraftsport eine wichtige Rolle. Vernachlässigt werden Proteine leider dagegen immer noch von vielen Ausdauersportlern. Die Unterschätzung der Proteine in diesem Bereich kann erhebliche Folgen für die Performance haben, denn zur Leistungssteigerung wird auch im Ausdauersport eine erhöhte Proteinzufuhr benötigt. Wir werden dir im folgenden Beitrag erklären, warum die Gleichung: Mehr Kohlenhydrate = Mehr Power im Ausdauersport unvollständig ist und wie du durch eine gezielte und richtig getimte Proteinzufuhr mehr Leistung aus dir herausholen kannst.

Inhalt

  1. Die Aufgaben von Protein im Körper
  2. Warum Proteine aus der Nahrung unverzichtbar sind.
  3. Die Energieversorgung beim Ausdauersport
  4. Wie Protein die Ausdauerleistung verbessert
  5. Fazit: Abschied von der Pastaparty?

 

1. Die Aufgaben von Protein im Körper

Proteine (Eiweiße) bilden zusammen mit Fetten und Kohlenhydraten die Gruppe der Makronährstoffe. Darunter versteht man in der Ernährungswissenschaft die energieliefernden Bestandteile der Nahrung. Neben der reinen Bereitstellung von Kalorien kommen den Proteinen aber auch weitere wichtige Funktionen im Organismus zu: Sie sind der universelle Baustoff von organischen Systemen. Aminosäuren und Eiweiße sind die Grundlage der menschlichen Zellen, sind an Stoffwechsel- und Reparaturvorgängen sowie am Transport von Nährstoffen beteiligt und regulieren Vorgänge im Immunsystem. Haut, Haare, Nägel und Muskeln bestehen aus Proteinen und im Blut dienen sie als Botenstoffe und Katalysatoren. Nur zwei Beispiele: Der Blutfarbstoff Hämoglobin und das Hormon Insulin bestehen aus Aminosäuren und die Enzyme, die Stoffwechselvorgänge regulieren, sind ebenfalls Proteine. (1)

 

2. Warum Proteine aus der Nahrung unverzichtbar sind.

Im menschlichen Körper finden sich über 100 000 unterschiedliche Proteinstrukturen. Sie bestehen aus Aminosäuren, die über die Nahrung aufgenommen werden und für den Körper von essentieller Bedeutung sind. Während ein radikaler Verzicht auf Kohlenhydrate theoretisch möglich ist, kannst du auf Proteine nicht verzichten. Insbesondere die essentiellen Aminosäuren müssen über die Nahrung aufgenommen werden, da der Körper sie nicht selbst herstellen kann. Ganz unabhängig davon, ob du Leistungssportler bist oder dich lediglich in deiner Freizeit gern aufs Rad schwingst, bedeutet das: Du bist auf die Aufnahme von ausreichend Proteinen über die Nahrung angewiesen. Ein Mangel daran kann sich negativ auf die unterschiedlichsten Prozesse auswirken. Dieser Tatsache Rechnung trägt, dass auch offizielle Stellen wie z. B. die Deutsche Gesellschaft für Ernährung Referenzwerte für die Mindestzufuhr von Protein angeben. Diese Menge liegt für Erwachsene bei 0,8 -1,0 g Protein pro kg Körpergewicht. Bei intensiven körperlichen Aktivitäten wie Krafttraining oder langen Läufen steigt der Proteinbedarf an. (2)


3. Die Energieversorgung beim Ausdauersport

Für jede körperliche Aktivität benötigt dein Körper Energie. “Aktivität” musst du hier im weitesten Sinn verstehen, denn bereits das Aufrechterhalten der lebensnotwendigen Körperfunktionen wie der Gehirntätigkeit, des Herzschlags und der Atmung sind mit einem gewissen Energieverbrauch verbunden. Je länger und intensiver die körperliche Belastung ist, desto mehr Energie benötigt dein Körper. Beim Training der Muskulatur und Ausdauersportarten erhöht sich entsprechend der Energieverbrauch und -bedarf. Betrachten wir als Beispiel einen Marathonlauf – zweifellos eine relativ viel Energie benötigende Tätigkeit. Die Energie für die Laufbewegung gewinnt der Körper zunächst aus dem im Körper gespeicherten Polysaccharid Glykogen. Speicherorte für Glykogen sind insbesondere die Leber, die Nieren und die Muskulatur. Je nach individuellem Ernährungs- und Trainingszustand sind die Glykogenspeicher nach einer Weile (ca. 60-90 Minuten) leer, dann braucht der Körper eine Zufuhr von außen oder er greift verstärkt auf die Fett- und Muskeldepots zurück. Das Problem: Das Anzapfen der Fett- und Muskeldepots läuft deutlich ineffizienter ab als die Glykogenverwertung aus der Leber. Die Folge kann ein Leistungseinbruch aufgrund von Hypoglykämie sein – für den Marathonläufer im Wettkampf eine Katastrophe (“Der Mann mit dem Hammer”, “Hungerast”). (3)


4. Wie Protein die Ausdauerleistung verbessert

Betrachtet man die Abläufe bei der Energieversorgung im Ausdauersport könnte man auf den Gedanken kommen, dass Protein hier eine untergeordnete Rolle spielt. Sind nicht ausreichend gefüllte Glykogenspeicher und die ohnehin bei jedem Menschen vorhandenen Fettreserven ausreichend? Diese Betrachtung greift zu kurz und berücksichtigt nicht, wie komplex und miteinander verknüpft die Prozesse im Organismus sind. Ausdauersportler sind auf stabile und belastbare Körperstrukturen, ein gutes Immunsystem und eine effektive Regeneration angewiesen. Für all dies sind Proteine verantwortlich. Während die Fettverbrennung zur Gewichtsreduktion mitunter erwünscht ist, sollte das Anzapfen der Energiereserven in der Muskulatur vermieden werden. Dies kann effektiv nur durch eine Kombination von Aminosäuren und Kohlenhydraten vor, während und nach der Belastung geschehen. Das richtige Timing der Nährstoffzufuhr gehört deshalb zur Königsdisziplin erfolgreicher Sportler. Professionelle Läufer trainieren zudem ihren Stoffwechsel gezielt darauf, möglichst effizient mit dem körpereigenen Glykogen umzugehen. Dies kann durchaus auch bedeuten, die Kohlenhydratzufuhr zeitweise zu reduzieren. Gleichzeitig ist es ausgesprochen wichtig, nach dem Training dem Körper ausreichend Proteine sowie Mikro- und Makronährstoffe zur Verfügung zu stellen. Nur so ist es möglich, die Muskulatur bei hohen Ausdauerbelastungen zu schützen und sich schnell zu regenerieren. (4)

 

5. Fazit: Abschied von der Pastaparty?

Unter Carbo-Loading wird der Versuch verstanden, in den Wochen oder Tagen vor einem Wettkampf die Glykogen-Speicher des Körpers durch eine kohlenhydratreiche Ernährung optimal aufzufüllen. Die auch vielen Nicht-Ausdauersportlern bekannte Pasta-Party am Tag vor dem Wettkampf bildet für viele Läufer immer noch den geselligen Höhepunkt dieses Prozesses. Insbesondere unerfahrene Läufer, die sich erstmals in einem Wettkampf versuchen wollen, können aber nach der Pasta-Party, sei sie nun privat oder öffentlich, böse Überraschungen erleben. Wer sich am Abend vor einem Wettkampf um 9 Uhr noch eine Extra-Portion Nudeln mit fettreicher Soße gönnt, wird wahrscheinlich nicht nur eine unruhige Nacht haben. Ein solches kurzfristiges Hau-Ruck-Loading überfordert den Körper und bringt nichts bis wenig. Dein Körper kann nur begrenzte Mengen der Energie aus der Nahrung aufnehmen und verstoffwechseln. Deshalb ist es wichtig, langfristig zu denken und Training, Regeneration und Ernährung als eine Einheit zu betrachten. Ebenso wie die Muskulatur und das Herz-Kreislauf-System kann auch der Energiestoffwechsel trainiert und verbessert werden. Deutlich erfolgversprechender ist ein systematisches Training des körpereigenen Energiestoffwechsels und eine Vermeidung der Muskeldegeneration durch ausreichende Proteinzufuhr. Neben intensiven Trainingseinheiten spielen die Ernährung und die richtige Regeneration die zentralen Rollen. Wer im Ausdauersport erfolgreich sein will, tut deshalb gut daran, sich von Vereinfachungen wie: Läufer brauchen Kohlenhydrate, um möglichst lange durchzuhalten zu verabschieden. Hochwertige Proteine gehören für Ausdauersportler unbedingt dazu, denn sie sind essentielle Bestandteile der Regeneration, der Immun-Regulation und des Aufbaus von neuen und leistungsstärkeren Strukturen. (5)

 

 

 


 

Quellenangaben:

  • (1)https://www.apotheken-umschau.de/gesund-bleiben/ernaehrung/was-sind-eigentlich-eiweisse-711753.html
  • (2)https://www.dge.de/wissenschaft/faqs/protein/
  • (3)https://www.runnersworld.de/sport-wettkampf-ernaehrung/die-optimale-ernaehrung-fuer-marathonlaeufer/
  • (4)https://community.larasch.de/laufen/protein-bedarf-im-ausdauersport/
  • (5)https://www.gesundheit.gv.at/leben/bewegung/sport-ernaehrung/carboloading

 

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