Proteinversorgung
Biologische Wertigkeit von Aminosäuren – Ist das Konzept noch zeitgemäß?
Das Problem: Nicht selten widersprechen sich die Empfehlungen von echten oder selbst ernannten Ernährungsexperten zur Proteinzufuhr erheblich. Leider finden sich darunter oft auch Halbwahrheiten und Irrtümer, die ungeprüft weitergegeben werden. Wir werden in diesem Beitrag die wichtigsten Fakten und Begriffe rund um deinen Aminosäurebedarf und die damit verbundenen Begriffe klären. Das Ziel: Wir wollen es dir ermöglichen, deine Ernährung gesund und möglichst nahrhaft zu gestalten – unabhängig davon, ob du vegan lebst oder nicht. Statt pauschalen Ernährungsratschlägen liefern wir dir Wissen und die relevanten Fakten, damit du selbständig und nachhaltig deine Ernährung und Proteinversorgung sichern und auf deine Bedürfnisse abstimmen kannst.
Welche und wie viele Aminosäuren brauche ich wirklich?
Fest steht: Ohne die Zufuhr von Aminosäuren ist der Mensch dauerhaft nicht lebensfähig. Zudem steigt der Bedarf bei Krankheiten oder nach starken Belastungen an. Kein Wunder, dass das Thema bei Therapeuten, Ärzten und Ernährungsberatern immer wieder zur Sprache kommt. Auch ambitionierte Sportler wissen in der Regel, wie wichtig eine gute Proteinversorgung ist – in der Praxis wird die Qualität und Menge der Proteine dann aber doch eher Pi mal Daumen ermittelt. Das muss nicht verkehrt sein! Wer sich einmal fundiert mit dem Thema beschäftigt hat und mehr oder weniger im Kopf hat, wie viel Proteine er pro Tag zu sich nehmen sollte, wieviel Eiweiß in seinen Lebensmitteln bzw. Supplementen steckt und wie sich durch gezielte Kombination dessen Qualität erhöhen lässt, muss nicht ständig grübeln, ob seine Versorgung gesichert ist. Doch bei vielen Therapeuten, Patienten und selbst im Leistungssport ist die Unsicherheit nach wie vor groß. Wir zeigen dir, woran das liegt und wie du die Sache angehen kannst. (1)
Vorsicht vor pauschalen Angaben: Dein Proteinbedarf ist individuell!
Die Sache mit dem Hühnerei – Die biologische Wertigkeit von Proteinen
Alternative Methoden zur Messung der Proteinqualität
Der PDCAAS misst die Menge an essentiellen Aminosäuren in einer Proteinquelle im Verhältnis zu der Menge, die der Mensch benötigt. Dabei wird auch die Verdaulichkeit von Proteinen berücksichtigt. Die PDCAAS-Skala reicht von 0 bis 1, wobei 1 der höchste Wert ist. Das Score für verdauliche unverzichtbare Aminosäuren (DIAAs) ist eine neuere Methode, die 2013 von der FAO entwickelt wurde. Es misst die Menge an verdaulichen unverzichtbaren Aminosäuren (DIAAs) in einer Proteinquelle im Verhältnis zu der Menge, die der Mensch benötigt. DIAAs sind essentielle Aminosäuren, die vom Körper nicht synthetisiert werden und über die Nahrung aufgenommen werden müssen. Das DIAAS berücksichtigt sowohl die Aminosäurezusammensetzung als auch die Verdaulichkeit. Die DIAAS-Skala reicht von 0 bis 1, wobei auch hier 1 der höchste Wert ist. Übrigens: Keine dieser Methoden ist perfekt, sie können dir aber ebenfalls bei der Bewertung deiner Proteinquellen helfen. (4)
Fazit: Die Relevanz der Proteinqualität für Sport und Ernährung